Wir bauen ein Regenwurmhaus

Zur Beobachtung der Lebens- und Fressgewohnheiten von Regenwürmern eignet sich am besten ein Regenwurmhaus. Hier finden Sie eine Anleitung zum Bau.

Grafik eines Regenwurm-Glases

Ziel der Methode

Der Regenwurm ist ein ttolles Forschungsprojekt und lässt sich gut beobachten. Mit einem Wurmglas im Klassenzimmer lernen die SchülerInnen den Lebensraum und die Lebensweise des Regenwurms kennen und wissen um die Wichtigkeit des Regenwurmes für den Boden.

Worum geht es

Regenwürmer machen bis zu 90 % der tierischen Biomasse im Boden aus und können eine Dichte von bis zu 500 Individuen pro m2 (zum Beispiel auf einer extensiven Weide) erreichen. In Österreich sind 62 Arten bekannt. In Laubwaldstreu und im Kompost leben dunkler gefärbte Arten (z.B. Roter Waldregenwurm). Diese haben durch das konzentriertere Nahrungsangebot und die meist höheren Temperaturverhältnisse eine wesentlich höhere Vermehrungsrate als zum Beispiel der Tauwurm, der auf Wiese, Feld und im Garten zu finden ist. Der Tauwurm gräbt Gänge, in die er sich zurückzieht und in die er organisches, abgestorbenes Material von der Oberfläche holt und hineinzieht. Der Kompostwurm braucht die Gänge nicht, er lebt im, und „schöpft“ aus dem Vollen.

Die Nahrung der Regenwürmer

Die nachtaktiven Regenwürmer sind überwiegend Substrat- und Pflanzenfresser. Sie ziehen Gras und Blätter in die Erde, indem sie diese mit der Mundöffnung ansaugen. In den Wohnhöhlen lassen sie die Pflanzenreste verrotten. Diese dienen dann als Nahrung. Zusammen mit dem organischen Material nehmen Regenwürmer viel Erde auf. Regenwurmkot ist daher sehr mineralstoffreich. Regenwürmer produzieren jährlich bis zu 10 kg Kot pro m2. Der Kot wird vom Tauwurm nicht nur entlang der Gänge, sondern auch an der Erdoberfläche in Form kleiner Häufchen ausgeschieden. Die Regenwurmgänge sorgen für eine optimale Durchlüftung des Bodens und damit für eine höhere Abbaurate von organischem Material durch Bakterien und Pilze. Die Öffnungen erleichtern auch das Eindringen, die Speicherung und den Abfluss von Wasser. Pflanzenwurzeln wachsen bevorzugt in Regenwurmgängen, weil sie wenig Widerstand entgegensetzen und reich an Nährstoffen sind.

Beschreibung

Materialien

  • 1 großes Einmachglas
  • Erde, Sand, Laub und Grasschnitt
  • Gummiring
  • luftdurchlässiges Vlies

Ins Einmachglas füllen Sie abwechselnd Schichten von feuchter Erde und Sand. Als Abschluss dient eine Schicht welkes Laub oder Grasschnitt als Futter. Die Regenwürmer werden hineingesetzt und das Glas mit einem luftdurchlässigen Vlies verschlossen, das mit einem Gummiring befestigt wird.

Grafik eines Regenwurm-Glases

Das Regenwurmhaus wird an einem kühlen Platz aufgestellt und mit einem dunklen Tuch bedeckt, da die Bodentiere sehr lichtscheu sind. Von Zeit zu Zeit liefert man den Regenwürmern Futter in Form von Laub oder Grasschnitt nach. Die Erde muss auch feuchtgehalten werden – aber darf auf keinen fall staunass sein, da die Würmer sonst ersticken. Nach einigen Wochen kann man an der Glaswand Wohnräume entdecken und beobachten, wie die Regenwürmer das Futter in die Erde hineinziehen und wie sich nach und nach die Erde- und Sandschichten vermischen.

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