Buntstifte und Wasserfarben

Wir können zwar unseren Konsum unabhängig von äußeren Einflüssen selbst bestimmen, aber umgekehrt hat unser Konsumverhalten sehr großen Einfluss auf unsere Umwelt. Unsere Entscheidung zu einem nachhaltigen Konsum bringt also positive Effekte für den Umweltschutz mit sich. Doch was ist Nachhaltiger Konsum eigentlich? Warum ist es ein wichtiges Thema in der Schule und worauf kann man z.B. beim Einkauf von Schulmaterial, oder bei Schulfesten achten?        

Nachhaltiger Konsum

Jeder von uns kann durch sein eigenes Handeln einen Beitrag leisten, um unser Ökosystem zum Wohl zukünftiger Generationen lebenswert zu erhalten.

Die Entscheidung, welche Produkte im Einkaufswagen landen, hat großen Einfluss auf die Umwelt, denn das Leben auf der Erde ist ein System. Alles greift ineinander, manches mehr, manches weniger. Aber alles hängt zusammen, auch wenn wir die Zusammenhänge meist nicht direkt sehen können. So wie der Golfstrom Einfluss auf das Wetter vor unserer Haustüre hat, hat auch jede unserer Kaufentscheidungen und jeder einzelne Lebensstil Einfluss auf das System Erde. Egal ob auf andere Menschen, Tiere oder die Natur. 

Nachhaltiger Konsum - ökologisch, ökonomisch und sozial

Wenn der Konsum neuer Produkte notwendig ist, dann sollten sie ökologisch, ökonomisch und sozialen Kriterien entsprechen.

  1. ökologischen Kriterien versteht man den Einsatz erneuerbarer Ressourcen, Rohstoff- und Energieschonung, Umweltbelastungen zu vermeiden bzw zu verringern und Stoffkreisläufe zu etablieren.
  2. soziale Aspekt beinhaltet den fairen, sicheren, chancengleichen und integrativen Umgang am Arbeitsplatz und das Übernehmen von globaler Verantwortung durch fairen Handel.
  3. ökonomische Kriterien sind  z.B. die regionale Wertschöpfung, ein langer Lebenszklus mit Reperaturfähigkeit.

Der optimalste Zugang zum Konsum ist jedoch immer das Überdenken des Kaufwunsches im Vorhinein!

Was hat nachhaltiger Konsum mit Kindern und Jugendlichen zu tun?

Konsumieren heißt längst nicht mehr die Deckung der Grundbedürfnisse, sondern ist Teil unseres gesellschaftlichen Lebens geworden. Gerade für Kinder und Jugendliche sind Statussymbole, wie Markenkleidung und elektronische Unterhaltung, zum Inbegriff von Anerkennung und Erfolg geworden.
Dabei spielt sowohl die Werbung als auch immer mehr der Einfluss von Influencern eine wichtige Rolle. Gerade durch das Vorleben anderer Jugendliche wird zum Kaufen ganz bestimmter Produkte oder Dienstleistungen animiert. Wünsche werden vorgespielt, die vorher evt. gar nicht vorhanden waren.

Kinder und Jugendliche wurden schon vor langem von der Konsumgüterindustrie als lukrative Zielgruppe entdeckt worden. Durch die ständigen Angebote werden immer neue Bedürfnisse geweckt, Konsumansprüche erhöht und Illusionen erzeugt. So werden viele Konsumgüter zu Ersatzbefriedigungen für mangelnde Anerkennung und Bestätigung. Nicht selten löst dieser Konsumdruck auch verstärktes Konkurrenzdenken und Ausgrenzungen in den gleichaltrigen Gruppen aus. Das alles wird auch in die Schule getragen.

SchülerInnen sind ein Leben lang VerbraucherInnen

Kinder und Jugendliche müsse lernen zwischen eigenen und aufgedrängten Bedürfnissen zu unterscheiden und sich gegenüber Werbung, Influencern und Gruppendruck behaupten zu können. Auch müssen sie als verantwortungsbewusste VerbraucherInnen lernen, Qualität von Quantität zu unterscheiden.
Sie müssen lernen, sich bewusst mit ihrem Kaufverhalten auseinanderzusetzen. Ein Gespür dafür zu bekommen, welche Produkte wirklich „wert“-voll sind und was sie kosten. Welche Dinge –ohne Wert – das eigene Taschengeld überfordern. Konsumerziehung an Schulen ist nötig und notwendig und geht Hand in Hand mit einem Nachhaltigen Konsumverhalten.

Was brauche ich für ein gutes Leben?

"Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die uns glauben lässt, dass wir glücklicher sind, wenn wir viel konsumieren." 

Stimmt das so? Ist es der Konsum und der Besitz von möglichst vielen Dingen, die unser Leben lebenswert machen? Oft ist es doch eher so: Wir haben 20 Jeans im Kasten, brauchen aber nur 5. Wir haben den Kühlschrank voller Lebensmittel, werfen aber viel davon weg. Wir kaufen etwas, das wir gar nicht so geplant haben, nur weil es gerade in Aktion ist. 

Verzichten für den Klimaschutz?

Mittlerweile vergeht kein Tag, an dem man in den Medien nicht auf den Klimawandel aufmerksam gemacht wird. Von „Energie und Ressourcen sparen“ ist dann die Rede. "Sparen, Verzichten, Aufgeben, Bleiben lassen" sind lauter Begriffe die eher negativ besetzt sind. Wenn wir hören, dass unser Lebensstil die Umwelt schädigt und wir uns einschränken sollen, fühlt sich das fürs erste nicht gut an. Verzicht muss aber nicht wehtun, wichtig ist sich bewusst zu werden, was einen persönlich wirklich glücklich macht. Sind das nur Dinge die man mit Geld kaufen kann und viele Ressourcen verbrauchen?

Die Welt ist eine WG

Wenn wir unser Leben auf diesem Planeten als Wohngemeinschaft betrachten, würde es schon Einiges verbessern:

  • Wir würden aufeinander Rücksicht nehmen. Wie das so üblich ist in einer WG.
  • Jeder hilft mit und tut was er kann. Der eine dies, der andere das.
  • Wir benehmen uns anständig. Wir wollen ja unseren Vermieter nicht vergraulen.

Jeder Schritt zählt, auch wenn er noch so klein ist

So wie etwas Neues lernen (eine neue Sportart, Rechnen, eine andere Sprache) am Anfang wiederholungsbedürftig ist, so ist auch ein nachhaltigeres Leben anfangs ungewohnt. Aber so wie man Spanisch nicht in einer Woche lernt, ist es auch mit dem Zugang zur Nachhaltigkeit. Jeder kleine Schritt zählt, jeder kleine Gedanke, den wir in diese Richtung machen, bringt uns stetig weiter. Anfangs ungewohnt, später ganz normal. Eigentlich recht einfach!

Die wichtigste Fragen, in Bezug auf unseren Konsum, sind: 

  • Kann ich es mit meinem Gewissen/Wissen vereinbaren?
  • Brauche ich das wirklich? 
  • Und wenn es sich um "Unnötiges" handelt - hat es Potential als "Lieblingsstück"?

Wir haben einen einfachen Schummelzettel zum nachhaltigen Shoppen als Anregung für Ihre Schülerinnen und Schülern entworfen.

Methoden & Materialien

Nachhaltige Beschaffung in der Schule

Auch ein nachhaltige Beschaffung in der Schule zeichnet sich durch die Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien aus. Ziel ist es Produkte zu kaufen, die qualitativ hochwertig sind, lange halten, weniger Ressourcen verbrauchen und soziale Kriterien berücksichtigen. Oft ist es bei der Fülle des Angebotes schwer, nachhaltige Produkte überhaupt zu erkennen.

Das Nachhaltige Beschaffungsservice NÖ ist eine gute Unterstützung, denn es bietet genau diese Informationen in Form von Produktblättern, für viele Produkte des Schulalltags, an und hilft so Schulen und Eltern beim umweltfreundlichen Einkauf. Es unterstützt aber auch Gemeinden beim Einkauf umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen. 

Downloads Produktblätter des Nachhaltigen Beschaffungsservice NÖ:

Umweltfreundliche Schulmaterialien

Papier, Hefte und Schreibgeräte, die nachhaltigen Kriterien entsprechen, sind bereits in sehr vielen Geschäften erhältlich. Sie kommen ohne bedenkliche Inhaltsstoffe aus und sind meist langlebiger und günstiger als die Wegwerfvarianten. Eine gute Orientierung beim Einkauf bieten das österreichische Umweltzeichen und der Blaue Engel. Diese Umweltzeichen garantieren die Einhaltung strenger Kriterien und geben umweltfreundliche Produkte auf den ersten Blick zu erkennen. Auch Schulen können Eltern beim umweltfreundlichen Einkauf unterstützen. Eine Checkliste für den nachhaltigen Schuleinkauf zum Weitergeben finden Sie hier.  Als Arbeitsbehelfe stehen Produktblätter zu den einzelnen Schulmaterialien als Download zur Verfügung.

Tipps für den umweltfreundlichen / nachhaltigen Schuleinkauf:

  • Entscheiden Sie sich für Qualitätsprodukte!
  • Bevorzugen Sie umweltfreundliche Materialien!
  • Achten Sie auf staatliche Gütezeichen wie z.B. das Österreichische Umweltzeichen, den Blauen Engel oder das Europäische Umweltzeichen!
  • Entscheiden Sie sich für Produkte mit Qualitätszeichen wie z.B. die Waldgütesiegel FSC oder PEFC, das „Spiel-Gut“-Siegel, das CE-Zeichen oder das Zeichen „GS-Geprüfte Sicherheit“.
  • Nehmen Sie Beratung in Anspruch!

Methoden & Materialien

Ökologische Schulfeste

Schulfeste umweltfreundlich zu organisieren hat viele Vorteile und ist nicht nur für das Schulimage gut. Sowohl bei der Planung als auch der Durchführung gibt es viele Möglichkeiten, ökologische Maßnahmen zu setzen. Vergessen Sie auch nicht, auf die ökologische Ausrichtung des Schulfestes hinzuweisen, denn gute Taten sollen kommuniziert werden und animieren zum Nachahmen.

Verpflegung

Um auch hier den Umweltaspekt nicht außer Acht zu lassen, achten Sie auf regionale, biologische Lebensmittel der Saison. Schon beim Einkaufen soll nicht zu viel besorgt werden. Anstelle von Portionsverpackungen bei Senf, Ketchup, Marmeladen etc. greifen Sie besser zu günstigeren Großpackungen.
Bei den Getränken sollen Säfte aus heimischem Obst und Gemüse in Bioqualität oder fair gehandelt bevorzugt werden. Trinkwasserbrunnen mit Leitungswasser verringern das Flaschen-Chaos.

Anbieter von Bio-Caterings in ganz Österreich

Die "umweltberatung" Wien hat eine Liste mit Bio-Caterern in ganz Österreich zusammengestellt. Die Caterer dieser Liste liefern auf Nachfrage biologische Buffets und/oder vegetarische Spezialitäten. Alle dieser Betriebe sind bio-zertifiziert und führen entweder einen Teil oder ihr gesamtes Sortiment in Bio.
Wählen Sie aus der nachstehenden Liste einen passenden Betrieb für Ihr persönliches Schul- oder Event-Catering aus und besprechen Sie Ihre Wünsche direkt mit dem Caterer.

Abfallvermeidung und Abfalltrennung

Der beste Abfall ist der, der gar nicht entsteht. Verwenden Sie für Getränke und Geschirr immer Mehrwegsysteme. Sie sind ökologisch besser als Einwegprodukte. Vermeiden Sie die Verteilung von Werbematerialien. So quellen die Mülleimer nicht über. Der Abfall, der nicht vermeidbar ist, sollte gut organisiert sein. Planen Sie die Abfallentsorgung frühzeitig (z. B. mit einem Abfallkonzept) und achten Sie auf eindeutig beschriftete, farblich gekennzeichnete Abfallsammelbehälter.

Energie- und Wassermanagement

Falls Sie für Ihr Schulfest Geräte anschaffen bzw. ausborgen, sollten Sie Nachhaltigkeit mitbedenken. Achten Sie auf energieeffiziente Beleuchtung und Geräte. Schalten Sie Geräte aus, die Sie nicht immer benötigen. Verwenden Sie wassersparende Geräte in der Gastronomie und bei Sanitäranlagen (z.B. Sensorarmaturen, Sparspülungen bei WC-Anlagen).

An- und Abreise

Achten Sie bei der Wahl externer Feierorte auf eine gute Anbindung an öffentlichen Verkehrsmitteln. Weisen Sie auf die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit Plakaten oder in den Einladungen hin. Forcieren Sie die Bildung von Fahrgemeinschaften. Wie wäre es mit einer gemeinsamen Radfahrt zum Schulfest? Dabei sind die Fahrradabstellplätze nicht zu vergessen.

Umweltfreundliche Reinigung von Schulgebäuden

Nach einem Event gehört die Schule natürlich wieder sauber gemacht. Am besten umweltfreundlich! Auf www.beschaffungsservice.at finden Schulen und Gemeinden auch Informationen zur umweltfreundlichen Reinigung. Ein detaillierter Reinigungsplan zum Download mit Informationen zu nachhaltigen Reinigungsmitteln, sowie einem Schulungsangebot für Reinigungskräfte werden speziell für den Schulbereich angeboten.

Methoden & Materialien

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