Auch Abfall hat eine Hierachie

Eines der obersten Ziele der Kreislaufwirtschaft ist es, dass wenig bis kein Abfall entsteht und dieser nicht die Umwelt belastet - die Abfallhierachie erklärt wie.

Plastikdeckel richtig entsorgen
Trennen was geht!

Mit dem Kreislaufwirtschafts-Aktionsplan nahm sich die Europäische Kommission 2015 dem wachsenden Müllproblem der Mitgliedsländer an. Nach Angaben des Europäischen Parlaments fallen europaweit jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Tonnen Müll an. Die neuen Regeln sehen vor, dass ab 2025 mindestens 55% der Siedlungsabfälle recycelt werden müssen, ab 2030 gilt das für 60% und ab 2035 für 65%. Recyclingziele für Verpackungen betragen 65% ab 2025 und 70% ab 2030 mit spezifischen Zielen für Papier und Pappe, Kunststoffe, Glas, Metall und Holz. Österreichhat derzeit eine Recyclingquote von Siedlungsabfall von circa von 59%.

Kreislaufwirtschaft-Ziele des Europäischem Parlaments sind:

  • Sicherstellung, dass auch kommende Generationen noch über die Bodenschätze der Erde verfügen können.
  • Eigene Rohstoffreserven aufzubauen, damit Europa künftig unabhängiger von Importen aus dem Ausland ist.
  • Klimaziele zu unterstützen und CO2-Emissionen einzusparen.

Die Abfallhierachie

Eine moderne Abfallwirtschaft setzt alles daran, wertvolle Rohstoffe und Energie effizient einzusetzen. Weniger Abfall schont die Umwelt, schützt Menschen und spart Ressourcen. Somit ist eines der obersten Ziele der Kreislaufwirtschaft die Vermeidung von Abfall. Wenn sich dieser nicht vermeiden lässt, soll er, statt in der Müllverbrennungsanlage zu landen, als Grundlage für neue Produkte dienen.

Für diese Ziele gibt die Abfallhierarchie fünf Stufen vor:

  • Vermeidung
  • Vorbereitung zur Wiederverwendung
  • Recycling
  • sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung
  • Beseitigung

Nicht nur Unternehmen sind gefordert

In erster Linie richtet sich diese Hirachie an Unternehmen und Kommunen. Es sind jedoch auch wir Konsumentinnen und Konsumenten selbst gefragt. Denn neben der Vermeidung von Abfall (die man manchmal gar nicht selbst in der Hand hat) hat man als Konsumentin, Konsument sehr wohl in der Hand, wie man mit dem eigenen Abfall umgeht. Wir sind also nicht nur Verbraucher, sondern auch Abfallbesitzer. Innerhalb der Abfallhierarchie sind wir somit nicht als Verbraucher, sondern als Abfallbesitzer gefordert, die Vorgaben dieser Hierarchie umzusetzen.

Denn alles, was bereits vor der Entledigung eine Weiterverwendung fördert, dient der Abfallvermeidung und das, was nach der Entledigung zur Wiederverwendung führt, dient der Vermeidung von erzeugten Abfällen. Es ist hierfür besonders wichtig, bereits Kindern den richtigen Umgang mit Abfall beizubringen – vermeiden und wo Abfall entstanden ist, die richtige Vorbereitung zur Wiederverwendung.

Müll trennen vor dem Mülltrennen

Dass Batterien oder Elektrogeräte nichts im Hausmüll zu suchen haben, ist mittlerweile in den Köpfen angekommen. Wo es noch einen großen Handlungsbedarf gibt, ist der „normale, alltägliche“ Abfall. So ist es fürs Recycling von Abfall wichtig, dass Verpackungen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, von uns möglichst getrennt entsorgt werden – auch wenn sie in die gleiche Müllkategorie fallen! Zum Beispiel sollten die Papiersackerl mit Sichtfenster fürs Gebäck aus dem Selbstbedienungsregal in Papier und Plastikanteil getrennt werden, oder der Deckel vom Joghurtbecher abgezogen werden.

Diese für uns „Kleinigkeiten“ machen in der Recyclinganlange den großen Unterschied zwischen recyclebar oder nicht aus.

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