Spaß im Winterwald
Methoden der Naturpädagogik für das Draußen sein im Winter.

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Ziel der Methode
Mit Kindern den Winterwald entdecken, ohne dass Langeweile aufkommt.
Worum geht es?
Kälte, Schnee und Eis sind kein Grund, sich im Zimmer zu verstecken. Die Natur bietet Kindern viel Abwechslung und Spaß. Auch wenn der Wald im Winter verlassen und kahl erscheint, bietet er viele Möglichkeiten für spannende Aktivitäten für alle Sinne.
Spurenlesen im Winterwald
Im Winter lassen sich besonders gut Tierspuren entdecken. Zahlreiche Wildtiere hinterlassen charakteristische Spuren im nassen Schlamm oder Schnee: Paarhufer wie Rehe und Hirsche sind Säugetiere mit vier Zehen an jedem Fuß, die aber nur auf zwei Zehen gehen. Daher ergeben sich die typischen Abdrücke mit zwei Zehen pro Huf.
Findet man Fußabdrücke mit vier oder fünf Zehen, dann handelt es sich – je nach Größe - um ein Wiesel, einen Marder, eine Katze, einen Fuchs oder einen Hund. Fuchsfährten unterscheiden sich von Hunden unter anderem dadurch, dass sie ihre Füße in einer Linie direkt hintereinander setzen und dabei die Hinterläufe in die Spur der Vorderläufe treten.
Wie schmeckt der Winterwald?
Für Menschen hat der Wald im Winter kulinarisch nur wenig zu bieten. Dafür kann man umso besser Fraßspuren von Waldbewohnern beobachten. Die Waldmaus knabbert Fichtenzapfen fein säuberlich ab, während bei Zapfen, die vom Eichhörnchen benagt wurden, von jeder Schuppe noch zerfranste Stücke übrig bleiben. Eine Nuss mit kleinem Loch und Zahnspuren wurde ebenfalls von der Waldmaus verspeist, während erwachsene Eichhörnchen die Schale in zwei Teile spalten. Meisen, Kleiber oder Buntspechte hacken mit ihrem Schnabel Löcher in den Leckerbissen.
Geräusche-Landkarte
Die Geräuschkulisse im Winter unterscheidet sich stark von jener in den warmen Jahreszeiten: Der Wind pfeift durch die kahlen Bäume, weniger Tiere sind aktiv, die Bäume knarren oder es herrscht eine ungewöhnliche Stille, wenn die Schneedecke jegliche Geräusche abdämpft.
Beim Geräusche-Landkarten-Spiel ist jeder/jede MitspielerIn mit einem kleinen Zeichenkarton und einem Stift ausgerüstet. Jede Person sucht sich einen „Lauschplatz“, der auf der Karte mit einem „x“ markiert wird, und zeichnet alle rundherum gehörten Geräusche mit einem passenden Zeichen ein. Wie, das bleibt den SpielerInnen überlassen, z.B. Note für Singvogel, Wellenzeichen für Wind, usw. Nach 5 – 10 min (je nach Temperatur und Alter der Kinder), kommen alle wieder zusammen und stellen vor, wer was gehört hat. Die Unterschiede der Wahrnehmungen können beträchtlich sein.
Riechspiel
Auch im Winter gibt es charakteristische Gerüche. Beim Riechspiel hat eine Person die Augen geschlossen oder verbunden, die andere sucht ein geruchintensives Material wie Fichten- und Tannenzweige, Moos, verrottetes Laub, o. ä. und hält es der blinden Person unter die Nase. Diese darf anschließend die Augenbinde abnehmen und muss nun auf die Suche nach dem Geruchsgegenstand gehen.
Bauen und Gestalten
Schnee ist im Winter das ideale Baumaterial für Schneemänner, Schneeburgen oder andere Schneeskulpturen. Wenn kein Schnee zur Verfügung steht, können mit den vorhandenen Materialien wunderschöne Landart-Gebilde den Wald verschönern. Durch einfache Konstruktionen können Kunstwerke geschaffen werden: Stöcke zwischen Äste klemmen, mit Schnüren aus Kletterpflanzen wie Efeu oder Waldreben Materialien verbinden, Muster aus biegsamen Ästen flechten, mit Lehm und Schnee als „natürlichen“ Kleber Naturmaterialien auf Baumstämme kleben usw. Mit knorrigen Ästen, weichem Moos, immergrünen Efeu oder Steinen können Muster, Mandalas oder Gebilde geschaffen werden, die für kurze Zeit vorbeiziehende WaldbesucherInnen erfreuen.